Braunschweig. Die Autorin vom Braunschweiger Haus der Wissenschaft beleuchtet das Leben der Wildbienen.

Hast du es auch schon wieder summen und brummen gehört? Im Frühling können wir wieder viele Insekten in der Luft entdecken. Dabei kann es gut sein, dass du eine Wildbiene beobachtet hast. Wenn man Wildbienen sucht, sind sie meistens an Blüten zu finden, denn viele von ihnen leben zum Beispiel unter der Erde oder in den Stängeln von Pflanzen, wo sie schwer zu entdecken sind. In Deutschland gibt es sogar etwa 590 Arten!

Dr. Sophie Ogan vom Thünen-Institut erklärt, warum es interessant ist, Bienen überhaupt zu zählen: „Wir wissen bis jetzt wenig über Wildbienen in landwirtschaftlich geprägten Gebieten. Dabei sind wir für die Bestäubung auf sie angewiesen. Wenn wir Wildbienen zählen und das über mehrere Jahre tun, erfahren wir auch etwas darüber, wie es ihnen geht, was sich an ihrer Lebensweise ändert und wie wir ihnen helfen können.”

Aber wie zählt man Bienen überhaupt? Zum Beispiel gehen Forscher und Forscherinnen mit einem Insekten-Kescher eine bestimmte Strecke. Dann setzt man die gefangenen Bienen in einen Beobachtungswürfel und bestimmt sie. Sofort danach werden sie freigelassen, damit sie weiterfliegen können. Dafür benötigt man eine Genehmigung, denn es ist verboten, Wildtiere einfach so in der Natur einzufangen. Nicht nur Forscher und Forscherinnen können Wildbienen zählen, sondern auch Ehrenamtliche. Eines der Citizen-Science-Projekte für Ehrenamtliche am Thünen-Institut ist die „Hummel-Challenge“. Naturbegeisterte fotografieren bundesweit Hummeln ab (wusstet ihr, dass Hummeln auch zu den Wildbienen gehören?), wenn sie sie sehen und laden die Bilder in einer App auf dem Handy hoch.

Der nächste Challenge-Zeitraum startet zum Sommeranfang am 20. Juni. Aber auch auf andere Weise kann jeder von uns Wildbienen unterstützen, indem man sich über sie informiert und sein Wissen weitergibt. Denn je mehr wir über Bienen wissen, desto eher sind wir bereit, etwas für ihren Schutz zu tun.