Lichtenberg. Mit dem „Roten Heinz“ und „Onkel Gustav“ setzt so manch Besucher auf eine reichhaltige Tomatenernte. Was sich dahinter verbirgt.

Wenn Onkel Gustav in die Soße wandert, beweist der Koch Geschmack. Auch für leichte Sommersalate, mit Gurke und Feta, ist er bestens geeignet. Sollte dann noch ein Ziegenhorn für ein besonderes, kulinarischen Erlebnis hinzukommen, können sich Genießer und Gärtner mit Freude zurücklehnen: alte Gemüsesorten bewahrt, selber angebaut und nachhaltig im heimischen Garten gearbeitet. Ziel erreicht.

In Salzgitter fand nun die 20. Tomaten- und Pflanzenbörse der BUND-Ortsgruppe Salzgitter im Waldhaus Altenhagen statt. Kenner und Könner und Gartenfreunde ließen sich am Samstag nicht lange bitten. Die Namen der alten Gemüsesorten waren vielen Käufern gar nicht mehr bekannt.

Börse in Salzgitter: 3200 Pflanzen für den Verkaufstag wurden herangezogen

So handelt es sich bei „Onkel Gustav“ oder dem „Roten Heinz“ nicht um ungeliebte Verwandtschaft, sondern um alte Tomatensorten. Hinter dem „Ziegenhorn“ verbirgt sich hingegen eine milde Chilisorte. Der „Rote Augsburger“ entpuppt sich als Paprika.

„Wir haben diesmal 3200 Pflanzen für den heutigen Verkaufstag herangezogen. In 70 verschiedenen Gemüsesorten“, erklärte BUND-Vorstandsmitglied Vanessa Koch, die hinter ihrem Verkaufsstand wirbelte. Alle BUND-Mitglieder zeigten sich fachkundig und berieten die Kunden. „Aber man muss auch selber ausprobieren, was wo im heimischen Garten an besten wächst“, betonte sie. Die alten Sorten seien viel geschmacksintensiver als die gängigen. Meist verschwanden sie aus wirtschaftlichen oder gar optischen Gründen aus dem Angebot der Märkte. „Uns ist es wichtig, mit diesen alten Sorten auch die genetische Vielfalt der Gemüsesorten zu erhalten.“

Salzgitteraner Pflanzenbörse: Darüber freuen sich Besucher besonders

Die vom BUND am Altenhagener Waldhaus angebotenen Sorten sind alle lizenzfrei, könnten also problemlos mit dem im Herbst gewonnenen Saatgut weitervermehrt werden. Viele Besucher kommen schon seit Jahren her und nutzen die Plattform der Pflanzenbörse gerne als geselligen Treff unter nachhaltig arbeitenden Gartenfreunden. So auch Michael Krämer aus Salzgitter-Bad, der glücklich war, in Altenhagen eine der letzten Artischocken-Pflanzen bekommen zu haben. „Sogar Strauch-Basilikum gab es noch“, schwärmte er. „Den kann ich den ganzen Sommer ernten.“

Auch für Claudia Reinhardt-Pott ist die alljährliche Fahrt zur Pflanzenbörse selbstverständlich. Mit „Heinz“ und „Gustav“ setzt sie auf eine reichhaltige Tomatenernte. Auch der so aromatisch duftende Salbei wird in ihrem Garten in Salzgitter-Bad sein Plätzchen finden.

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