Barmke. Die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV lassen in der ersten Halbzeit des Halbfinals zu vieles vermissen und werden dann zu spät wach.

„Wir haben die erste Halbzeit komplett hergeschenkt“, haderte Mandy Heidemann, Trainerin der Barmker Regionalliga-Fußballerinnen, mit dem Auftreten ihres Teams im NFV-Pokal-Halbfinale. Das TSV-Team verlor bei der TSG Burg Gretesch, Tabellenführer der Oberliga West, mit 1:3 (0:3) und verpasste dadurch den erneuten Einzug ins Endspiel in Barsinghausen.

Der TSV Barmke war als Titelverteidiger und Favorit nach Osnabrück gereist, wurde seiner Rolle in den ersten 45 Minuten aber nie gerecht. „Burg Gretesch hat keinen schlechten, aber auch keinen überragenden Fußball gespielt“, sagte Heidemann und wurde mit Blick auf ihr Team deutlich: „Bei uns fehlte es aber an allem – Körpersprache, Einsatz, Durchsetzungsvermögen.“

Burg Gretesch überwindet Barmkes Defensive mit recht einfachen Mitteln

Mehrfach ließen sich die Barmkerinnen von den langen Bällen der TSG überrumpeln. Erst bekam Lena Gosewinkel den Ball, ließ noch zwei Gegenspielerinnen stehen und traf zur Führung für den Außenseiter (19. Minute). Elf Minuten später landete ein langer Schlag im Barmker Strafraum bei Marie Gosewinkel, die dann TSV-Keeperin Jana Tauer überwand.

Auch beim dritten Gegentreffer passte die Abstimmung bei den Gästen nicht, zwei Verteidigerinnen stellten eine TSG-Spielerin zu und ließen die im Rücken durchstartende Aylin Kneip außer Acht (37.). Der Regionalligist selbst kam bis zur Pause „zwar einige Male nach vorne, einen klaren Abschluss hatten wir aber nicht“, erklärte Heidemann merklich geknickt.

Nach der Pause nahm sie personelle und positionelle Wechsel vor. Auch die Einstellung der Barmkerinnen änderte sich. „Wir haben Druck gemacht und dann auch gekämpft“, sagte die Trainerin. Allerdings lief ihrer Mannschaft bald die Zeit davon. Erst in der 71. Minute gelang Johanna Bartel nach einer Ecke der Treffer zum 1:3 aus TSV-Sicht. „Das war letztlich schon zu spät, weil Burg Gretesch dann verständlicherweise nur noch auf Absicherung bedacht war“, so Heidemann. Dadurch habe die TSG ihrer Elf eben nur wenig Raum gegeben. Ein paar Mal hätten ihre Barmkerinnen über die Außen und nach Ecken noch für Gefahr gesorgt, „im Zentrum fehlten dann aber immer ein paar Zentimeter.“

TSV: Tauer – Rösicke, Müller, Wohlfahrt, Jaschke (54. Reckewell) – Spelly, Runge – Gummert (54. Miszczak), Engelbrecht (64. Pribyl), Bartel – Völker.

Tore: 1:0 L. Gosewinkel (19.), 2:0 M. Gosewinkel (30.), 3:0 Kneip (37.), 3:1 Bartel (71.).

Am Sonntag winkt den Barmkerinnen der vorzeitige Klassenerhalt

Bereits am Sonntag geht es für die Barmkerinnen in der Regionalliga weiter – mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV II (13 Uhr). „Man muss schauen, wie wir mit dem Pokal-Aus umgehen. Ich persönlich finde es gut, dass wir gleich wieder die Möglichkeit haben zu beweisen, dass wir es besser können“, sagt die TSV-Trainerin. „Wir müssen es eben schaffen, uns an unserer Leistung vom Spiel gegen Henstedt-Ulzburg zu orientieren – und nicht an der in Burg Gretesch.“ Mit einem Sieg wäre dem TSV jedenfalls der Klassenerhalt vorzeitig sicher.