2:1 in Freiburg - VfL dreht durch zwei Traumtore das Spiel
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Von Daniel Mau
Wolfsburg. Zwei Traumtore, ein Platzverweis, ein Eigentor, ein verschossener Elfmeter - Wolfsburg holt wichtigen Dreier in einem spektakulären Spiel.
Nach dieser ersten Hälfte hätte wahrscheinlich kaum einer einen hohen Wetteinsatz auf einen Sieg des VfL Wolfsburg beim SC Freiburg gesetzt. Die Grün-Weißen hatten am Samstagnachmittag im Breisgau die ersten 45 Minuten komplett verschlafen, der gastgebende SC war klar überlegen und führte verdient mit 1:0. „Nur“ 1:0 muss man angesichts des Freiburger Chancenplus eigentlich sagen.
Aber am Ende stand ein ganz wichtiger Sieg im Abstiegskampf sowie ein richtig großer Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga für die Wolfsburger. Die Wölfe drehten in Freiburg dank zweier Traumtore von Maximilian Arnold und Maxence Lacroix die Partie und gewannen 2:1. Bei den Hausherren ärgerte man sich nicht nur über die schwache Chancenausbeute in der ersten Hälfte, sondern auch über einen Platzverweis sowie einen verschossenen Elfmeter in der zweiten Hälfte. In diesem Spiel steckte viel Spektakel - mit dem besseren Ende für den VfL.
SC Freiburg gegen VfL Wolfsburg: Das Spiel in Bildern
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Wolfsburg läuft in der ersten Hälfte nur hinterher
In der ersten Hälfte war die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl aber fast nur hinterhergelaufen. Freiburg machte von Beginn an Druck, verzeichnete bereits nach fünf Minuten die erste dicke Möglichkeit. Michael Gregoritsch traf mit einem wuchtigen Schuss die Latte. Vor allem über die Außenbahnen brachten die Gastgeber die Wolfsburger Hintermannschaft ins Schwimmen. Hasenhüttl hatte erneut auf eine Dreierkette in der Abwehr gesetzt, die von den Außenspielern Kilian Fischer und Yannick Gerhardt immer wieder unterstützt wurden. Soweit die Theorie. In der Praxis funktionierte das gar nicht. Immer wieder kamen die Freiburger über außen und kreierten viele gefährliche Situationen.
Nach der Latte rettete für den VfL auch einmal der Pfosten. Fast hätte Ridle Baku ein Eigentor erzielt, als er im eigenen Strafraum klären wollte. Sein Kopfball landete am Aluminium (17.). Koen Casteels, der erstmals nach seiner Schulterverletzung wieder zwischen den Pfosten stand, hätte da nichts zu halten gehabt. Doch später erzielten die Wolfsburger dann doch ein Eigentor. Eine scharfe Hereingabe des Freiburgers Ritsu Doan fälschte Sebastiaan Bornauw unhaltbar für Casteels ins eigene Tor ab (42.).
VfL mit 0:1 zur Pause gut bedient
Wie gesagt war der VfL mit diesem knappen Rückstand zur Pause noch gut bedient. „Es muss zur Halbzeit 2:0, 3:0 stehen“, fasste es Freiburgs Trainer Christian Streich treffend zusammen. Das dachte sich wohl auch Hasenhüttl und wechselte in der Halbzeit gleich dreimal. Für Fischer, Cedric Zesiger und den angeschlagenen Tiago Tomas kamen Patrick Wimmer, Joakim Maehle und Kevin Paredes. Dazu stellte der VfL-Coach taktisch auf ein 4-4-2-System um. Das zeigte Wirkung. Der VfL war nun besser im Spiel und agierte mit den Hausherren auf Augenhöhe.
Doch erst mit der roten Karte für SC-Verteidiger Kiliann Sildillia in der 64. Minute kippte die Partie zugunsten der Gäste aus Wolfsburg. In Überzahl taten sie sich zwar lange schwer, klare Möglichkeiten zu erspielen, aber irgendwann zahlte sich die Geduld aus. Nach Foul an Wimmer legte sich Arnold den Ball zum Freistoß zurecht. Wunderbar schlenzte der VfL-Kapitän ihn in den Winkel, mit Kontakt Innenpfosten war das Spielgerät drin (82.). Traumtor Nummer eins.
Lacroix packt den Hammer aus
Aber dann wurde es nochmal richtig wild. Fast im Gegenzug räumte Casteels Freiburgs Stürmer Lucas Höler unglücklich im Strafraum ab - nach Eingriff des VAR gab es Elfmeter für den SC. Doch Roland Sallai rutschte bei der Ausführung weg, jagte den Ball weit über das Tor hinweg. „Das ist Fußball. Aber puh, ich lieb es, aber manchmal ist es auch anstrengend“, sagte Arnold zu dieser Achterbahnfahrt der Gefühle. Und sein VfL hatte noch einen. In der 90. Minute packte Lacroix den Hammer aus, traf aus mehr als 20 Metern Torentfernung mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte. Traumtor Nummer zwei und für den VfL der Siegtreffer zu einem ganz wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt.